IAM

Identity and Access Management

Identity and Access Management (IAM), auf Deutsch Identitäts- und Zugriffsmanagement, ist ein zentraler Bestandteil moderner IT-Sicherheitsstrategien. Es bezeichnet die Prozesse, Richtlinien und Technologien, die sicherstellen, dass die richtigen Personen zur richtigen Zeit Zugriff auf die richtigen Ressourcen in einem IT-System haben.

IAM verwaltet digitale Identitäten und regelt, wer was innerhalb eines Netzwerks, einer Anwendung oder eines Systems tun darf – von einfachen Nutzeranmeldungen bis hin zu fein granularen Berechtigungen auf Datenebene.

Warum ist IAM wichtig?

Mit der zunehmenden Digitalisierung, Cloud-Nutzung und Remote-Arbeit steigen auch die Anforderungen an Sicherheit und Compliance. Unternehmen müssen gewährleisten, dass nur autorisierte Nutzer Zugang zu sensiblen Daten und kritischen Systemen erhalten. Gleichzeitig sollen Zugriffe flexibel, benutzerfreundlich und nachvollziehbar bleiben.

IAM schützt nicht nur vor unbefugtem Zugriff, sondern hilft auch, interne Sicherheitsrisiken zu minimieren, Audits zu bestehen und regulatorische Anforderungen wie DSGVO, ISO 27001 oder HIPAA zu erfüllen.

Zentrale Funktionen eines IAM-Systems

Ein modernes IAM-System umfasst typischerweise folgende Funktionen:

  • Benutzer- und Rollenverwaltung: Zentrale Erfassung und Pflege von Identitäten sowie deren Zuordnung zu Rollen und Gruppen.
  • Authentifizierung: Sicherstellung, dass ein Benutzer der ist, der er vorgibt zu sein (z. B. durch Passwort, Token oder biometrische Verfahren).
  • Autorisierung: Festlegung, welche Ressourcen ein Benutzer nutzen darf – basierend auf Rolle, Kontext oder Richtlinien.
  • Single Sign-On (SSO): Einmalige Anmeldung für den Zugriff auf mehrere Systeme.
  • Multi-Faktor-Authentifizierung (MFA): Erhöhte Sicherheit durch Kombination mehrerer Identitätsnachweise.
  • Audit und Protokollierung: Lückenlose Nachverfolgbarkeit aller Zugriffe und Änderungen.

 

Herausforderungen und Trends

Ein zentrales Thema im IAM ist die Balance zwischen Sicherheit und Benutzerfreundlichkeit. Zu restriktive Systeme behindern die Produktivität, zu lockere Regelungen öffnen Tür und Tor für Angreifer. Hinzu kommen Herausforderungen wie die Integration heterogener Systeme, der Schutz von Identitäten in der Cloud und die Verwaltung temporärer Zugriffsrechte (z. B. bei Partnern oder Dienstleistern).

Aktuelle Trends im IAM umfassen Zero-Trust-Architekturen, kontextbasierte Zugriffsentscheidungen (Adaptive Access Management), Identitäts-Governance und die Nutzung von KI zur Anomalieerkennung.

Fazit

Identity and Access Management ist ein unverzichtbares Fundament der IT-Sicherheit in Unternehmen jeder Größe. Es ermöglicht eine kontrollierte, nachvollziehbare und flexible Verwaltung von Benutzerzugriffen – und schützt damit nicht nur Daten und Systeme, sondern auch das Vertrauen von Kunden, Partnern und Mitarbeitenden. In einer zunehmend vernetzten Welt ist ein durchdachtes IAM-Konzept der Schlüssel zur digitalen Resilienz.

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